ÜBER KINDERRADIO UND PROMOTION

Wir haben nur noch eine Handvoll Sender, die eure Lieder spielen können: Einige der Sender verfügen immerhin über die Möglichkeit, Lieder in die Heavy-Rotation zu nehmen, darunter RTL Radio Toggo und Radio Teddy. Aber auch eine Low-Rotation kann schon bedeuten, dass der Song 3-mal in der Woche eingesetzt wird. Das ist im Vergleich zu den Möglichkeiten der Öffentlich-Rechtlichen Sender viel: Was hier im besten Fall erreicht werden kann, ist ein Play bei der Maus zum Hören, ein Play beim MDR Krümel und vielleicht ein Handeinsatz im BR Radio Mikro.

 

Die meisten Kinderlieder (90 bis 95 Prozent) landen jedoch nicht bei Toggo und Teddy, das liegt nicht an deren Qualität, sondern hängt mit dem Programmschwerpunkt der Sender zusammen (vgl. die Playlists der Sender bei Online Radio Box ). Beide Sender spielen einen Mix aus internationalen Charts, deutschen Charts, deutschsprachigen Songs und sie senden Kinderlieder für ältere Grundschulkinder (Ausnahmen möglich 😉).

 

In den letzten Jahren gibt es auch eine ganze Reihe Kinderradio-Sender, z.B. über laut.fm und einige nennenswerte Playlists von großen privaten Sendern wie R.SH im Norden und Antenne Bayern im Süden. Erstere werden, sofern sie überhaupt über eine Kontaktmöglichkeit verfügen, während der Promophase per Mail über neue Songs informiert. Letztere ziehen sich neue Songs meistens aus dem mpn, teilweise hilft hier aber auch ein Tipp aus der Promotion.

 

Ist es trotzdem sinnvoll, eine Radiopromotion zu bestellen?

 

Grundsätzlich ja. Die Hörerschaft der Kinderradio-Sender gilt als treue Hörerschaft, Radio Teddy gibt sich als Begleiter von Familien mit 2024 mehr als 3,5 Mio Hörerinnen in der Woche, über die Zahlen erfahren wir hier: ma 2024 Audio I: Radio TEDDY mit Rekordzahlen (radioszene.de). Auch Radio Toggo etabliert sich, hier liegen allerdings im Moment nur die Zahlen der Jugendlichen ab 14 Jahren vor: ma 2024 Audio I: TOGGO Radio schafft erstmals Einzelausweisung - radioWOCHE.

 

Beide Sender liefern ein altersgruppendiverses Programm mit chartlastigen Schwerpunkt und familiengerechter, witziger Moderation. Wer hier gehört wird, generiert direkt in der Zielgruppe Aufmerksamkeit, kann sich eventuell über Kooperationen und Interview sowie später eine Gema-Auszahlung freuen.

 

In den kleinen kulturorientierten öffentlich-rechtlichen Programmen werden Songs oft themengerecht eingeordnet, siehe auch RBB Sandmännchen zum Hören. Wenn hier ein Song einmalig kuratiert wird, dann hat das etwas mit einer gewissen Stimmigkeit zu tun, außerdem einem pädagogisch-kulturellen Anspruch, der sowohl den Senderrechtlinien, als auch dem persönlichen Erwartungen der nicht selten langjährig dort angestellten Redakteurinnen entspricht. So empfindet ein Künstler es oft als Anerkennung, wenn der MDR oder der WDR einen Song aussucht. Aufmerksamkeit erzeugt vermutlich erst ein Interview oder Feature bei der Maus zum Hören. Einzelne Künstler haben hier durch diese Aktivität von nachhaltigem Erfolg berichtet, der aus einem WDR-Feature entstanden ist. Andere wiederum erzählen, dass ihnen das einmalige Feature wenig gebracht hat.

 

Infos darüber, was ein einzelner Song im Radio an Tantiemen verdient, gibt es z.B. hier: GEMA Verteilung in der Sparte Radio

 

Wie ist das Ergebnis von Promotion messbar?

 

Promotion-Ergebnisse sind schwer messen, da die Öffentlich-Rechtlichen Sender meist nicht gern offen kommunizieren, wie viel, wie oft und wo sie die Künstler:innen einsetzen. Auch zugängliche Tools wie Online Radio Box können nicht immer die gespielten Songs auslesen. Die privaten Sender sind offener, dennoch ist auch hier oft nicht direkt sichtbar, ob der Song etwas bewegt hat. Ein Blick in die Gema-Abrechnung schafft Klarheit über die Anzahl der Einsätze, aber nur bei größeren Radiosendern, die dazu verpflichtet sind, die Titel zu melden. Eine mpn-Bemusterung ermöglicht ebenfalls eine Überwachung. Diese zeigt jedoch nicht die kleinen Internet-Sender, die die Songs gepickt haben und zum Teil täglich spielen. 

 

Abbildung Adobe Stock # 165341618